Die Funktion der Luftschächte
Ein großes Rätsel ist die Funktion der Luftschächte in den Pyramiden. Diese Luftschächte sind in der Cheops-Pyramide und in den chinesischen Pyramiden vorhanden. Bis heute ist es nicht gelungen, in irgendeiner Weise eine mögliche und überprüfbare Funktion dieser Luftschächte aufzuzeigen. Bis jetzt...
 
Der Luftschacht in der Königinnenkammer der Cheops-Pyramide wurde nach einer Vermessung auf eine Länge von 65 m festgelegt.
Abbildung 1: Die Luftschächte (S1 bis S4, S=Schacht) in der Cheops-Pyramide
 
Die Luftschächte S1 und S2 gehören zur Kammer des Königs. S3 und S4 gehören zur Kammer der Königin. Sie enden irgendwo in der Pyramide.
 
Nur über die Länge eines Luftschachtes habe ich eine technische Erklärung gefunden. Die Länge von 65 m muss eine technische Bedeutung haben.
 
Für den Durchmesser der Luftschächte mit 21 cm gibt es auch eine technische Erklärung, siehe auch Kapitel - 21 cm Band / SETI.
 
In der Vergangenheit wurden die Luftschächte aus Unwissenheit so genannt. Die Archäologen nahmen an, dass es sich um Frischluftzufuhr handelte. Einige Schächte haben keine Verbindung nach außen.
 
Manchmal wurden die Schächte auch als Seelenschächte bezeichnet, damit die Toten ihre letzte Reise antreten konnten.  Sie wurden auch als Versorgungsschächte für Lebensmittel bezeichnet. Die Schächte sollen auch als Fluchtschächte gedient haben, aber der Durchmesser dieser Schächte ist zu klein.
 
Die unwahrscheinlichste Theorie ist die Ausrichtung auf die Gürtelsterne des Orion. Vor ca. 10.000 Jahren v. Chr. sollen die Pyramidenspitzen in etwa der Konstellation des Oriongürtels entsprochen haben. Was soll diese Aussage über die Pyramidenspitzen bedeuten, wir haben doch gerade über die Luft- oder Seelenschächte gesprochen. In welche Richtung gingen diese Schächte? Hier ist nicht einmal die Fragestellung klar. Wenn es überhaupt eine einigermaßen exakte Ausrichtung gegeben hat, dann hat diese Ausrichtung der Luftschächte / Pyramidenspitzen nur einmal während der Bauphase der Pyramiden funktioniert und leider auch nur für wenige Sekunden.
 
Diese Theorie ist immer noch sehr populär. Niemand ist in der Lage, diese Konstellation in die Vergangenheit zurückzuverfolgen bzw. zeitlich einzugrenzen. Selbst wenn es gelänge, eine passende astronomische Konstellation zu finden, wäre das genaue Baujahr der Cheops-Pyramide noch lange nicht bewiesen!
 
Das Rätsel der Luftschächte kann nur über die Akustik gelöst werden. Dazu betrachten wir den Luftschacht zunächst als akustisches Rohr, wie eine sehr lange Orgelpfeife. In einer angeregten Orgelpfeife schwingt die Luft hin und her. Der dabei erzeugte Ton hängt von der Länge der Orgelpfeife ab. Es spielt auch eine Rolle, ob die Orgelpfeife am Ende verschlossen ist. Man spricht dann von einer gedackten Orgelpfeife.
 
Orgelpfeifen geben eine ganz bestimmte Frequenz ab. Genau diese Funktion wurde in den Luftschächten der Pyramiden zur akustischen Verstärkung genutzt.
 
Diese technische Funktion möchte ich nun beweisen. Das geht leider nur mit etwas Mathematik.
 
Stellen Sie sich vor, ein ganz bestimmter Ton wird in den Luftschacht eingespeist, etwa so wie in Abbildung 2 dargestellt. Der Schall bewegt sich mit Schallgeschwindigkeit durch das Rohr und trifft am Ende des Rohres auf einen geheimnisvollen Verschlussstein. Dieser Stein reflektiert den Schall. Der Schall läuft zurück.
 
Nun gibt es 2 Möglichkeiten: Der Schall wird zurückgeworfen und löscht dabei den ankommenden Schall aus, oder der Schall trifft auf seinem Rückweg genau in ein Wellental des ankommenden Schalls und wird dabei nicht geschwächt. Damit der zweite Fall eintritt, ist die genaue Länge des Luftschachtes in Verbindung mit einer ganz bestimmten Frequenz wichtig.
 
Nur wenn der Schall um 90 Grad gedreht zurückgeworfen wird, tritt dieses Phänomen auf.
 
Luftschächte können den Schall über weite Strecken in einen anderen Raum leiten. Hier entsteht eine neue akustische Funktion. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um bekannte oder noch unentdeckte Kammern handelt. In jedem Fall steht die akustische Funktion im Vordergrund und nicht, wie oft vermutet, Schätze aus Gold und Edelsteinen. Wer diesen Unsinn glaubt, sollte die Märchen aus Tausendundeiner Nacht lesen.
 
Kommen wir nun zu dem Fall, dass beide Enden des Luftschachtes verschlossen sind. Welchen Sinn macht das?
Dieser beidseitig verschlossene Luftschacht wurde hinter, also im hinteren Teil, einer Granitwand gefunden. Durch Klopfen mit einem Hammer wurde dieser Hohlraum entdeckt und freigelegt. Unverantwortlich!
 
Die Funktionsweise ist einfach erklärt. Wenn der Luftschacht schwingt, wird die Granitwand ebenfalls zum Schwingen angeregt.
 
Auch hier findet eine Verstärkung statt.
Abbildung 2: Sinusfunktion einer gegebenen Frequenz
 
Abbildung 2 zeigt eine typische Sinusfunktion. Zuerst sieht man links einen Wellenberg. Danach folgt ein Wellental. Wellenberg und Wellental gehören als Schwingung zusammen. Von nun an würde eine neue vollständige Schwingung entstehen.
 
Wenn in einer Sekunde eine Schwingung auftritt, spricht man von 1 Hz. Die Schwingung wird üblicherweise von 0° bis 360° unterteilt, also vom Anfang bis zum Ende der Schwingung in 360° Schritten.
 
Ich möchte nun erklären, wie dieses Wissen auf den Luftschacht angewendet werden kann. Wird eine Schwingung von 1 Hz in den Luftschacht eingeleitet, so läuft der Schall mit einer Schallgeschwindigkeit von ca. 346 m/s bis zum ca. 65 m entfernten Verschlussstein. Dort wird der Schall reflektiert und läuft zurück.
 
Diesen Vorgang bezeichnet man als Phasendrehung. Wir kennen nun die 360 Grad, die Frequenz in Hz, die Länge in m und die Schallgeschwindigkeit in m/s.
 
Dieses Wissen setzen wir zunächst in eine Formel um:
Phasendrehung° = 360° x Hz x m dividiert durch m/s
 
Für die realen Werte gilt
Länge des Luftschachts = 65 m
Frequenz = 1,33 Hz
Schallgeschwindigkeit = 346 m/s
 
Die Länge des Schachtes von 65 m wurde mit einem Roboterfahrzeug gemessen. Die Schallgeschwindigkeit von 346 m/s gilt bei einer Temperatur von 24,42 °C. Die Frequenz von genau 1,33 Hz gilt für die Resonanz der Granitkammer in Verbindung mit der Gesamtlänge des Kanals im Eingangsbereich der Kammer.
 
Nun werden die tatsächlichen Werte eingesetzt.
 
Phasendrehung = 360 x 1,33 Hz x 65 m / 346 m/s
 
Ergebnis der Phasendrehung = 90 Grad
 
Mit einem so eindeutigen Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Für mich ist das der Beweis, warum der Luftschacht 65 m lang ist.
 
Eine Phasendrehung von 90 Grad ergibt - einfach ausgedrückt - ein super Echo!
 
Es ist genial, wie dieses Phänomen auch anderswo in sehr alten Bauwerken genutzt wird. Es tritt sehr häufig in den Substrukturen von Pyramiden auf. Hier sind es die sogenannten Vorratskammern, siehe Artikel - Mykerinos Substruktur Teil 1 -, Kammer H.
Auch im unterirdischen Hypogäum von Malta tritt dieser Effekt auf. Der Effekt lässt sich einfach beschreiben. Der Schall kommt aus den Kammern lauter heraus, als der Schall vorher mit einer bestimmten Lautstärke hineingegeben wurde.
 
Bemerkung:
 
In diesem Artikel prallen Welten aufeinander. Einige Leser glauben an Seelenschächte und mit Gold und Edelsteinen gefüllte Kammern. Andere Leser sehen hier ganz klar eine technische Nutzung.
 
Den Lesern, die an Seelenschächte etc. glauben, möchte ich sagen, dass diese technische Sichtweise in unserer heutigen Architektur nicht unbekannt ist.
 
In Gängen und großen Fluren von öffentlichen Gebäuden gibt es sehr häufig akustische Störungen, die durch Klimaanlagen und deren Schächte verursacht werden. Aus diesem Grund gibt es technische Vorschriften, die genau regeln, wie die seitliche Einspeisung von Klimageräten in Fluren und Gängen erfolgen soll. Dabei geht es um die Abstände bei mehreren Einlässen, die Durchmesser der eckigen Luftkanäle, die Geschwindigkeiten der bewegten Luft usw. Entsprechende Formeln sind in den Berechnungs- und Auslegungsvorschriften enthalten.
 
 
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