Tempel - geographische Auswertung
Die Behauptung, dass Tempel nach dem Sternbild Orion ausgerichtet sind, ist astronomisch nicht nachvollziehbar und daher unglaubwürdig.
 
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, die diese Aussage bestätigen würden.
 
Das Sternbild Orion ist nur von August bis April in der nördlichen Hemisphäre zu sehen und auf der Südhalbkugel in höheren Breitengraden (kurz hinterm Äquator) von Juli bis Mai.
Die Präzessionsbewegung der Erdachse hat eine Periode von etwa 25.000 Jahren. Das genaue Baujahr des Tempels ist unklar.
 
Um das genaue Baujahr zu ermitteln, können Sie in den historischen Tabellen unter http://www.astro.com/swisseph/swepha_g.htm nachschauen.  
 
Um eine glaubwürdige und nachvollziehbare Auswertung zu treffen, habe ich die Tempel in der Nordrichtung vermessen und die Winkel der Tempelausgänge in Google Earth eingetragen. Die Winkel wurden aus Zeichnungen und Fotografien abgeleitet. Eine Messunsicherheit von ca. +/- 2 Grad ist hier zu berücksichtigen. Allerdings liegen die Richtungen der Tempelausgänge erstaunlicherweise sehr dicht beieinander.
 
  • Ggantija  36°02'49.76" N, 14°16'08.44" O   ca. 132 Grad
  • Hagar Qim 35°49'39.79" N, 14°26'31.03" O   ca. 133 Grad
  • Mnajdra   35°49'36.31" N, 14°26'10.89" O   ca. 129 Grad
  • Tarxien   35°52'08.56" N, 14°30'42.35" O   ca. 215 Grad
 
Es fällt auf, dass die Ausgangswinkel von Ggantija, Hagar Qim und Mnajdra sehr nahe beieinander liegen.
 
 
Bild 1: GoogleEarth bei ca. 132 Grad (Ggantija, Hagar Qium und Mnajdra)
 
Bild 2: Google Earth bei ca. 215 Grad (Tarxien).
 
Alle Tempelanlagen sind in Richtung des Meeres ausgerichtet.
Es fällt auf, dass drei Tempelanlagen den gleichen Ausgangswinkel von ca. 132 Grad besitzen und eine Tempelanlage nach 215 Grad ausgerichtet ist. Auch die kleineren Ein- und Ausgänge der Tempel sind zur Seeseite hin ausgerichtet.
 
Die Planung erfolgte geographischen Gesichtspunkten entsprechend. Die geradlinige Ausbreitung von Licht und Schall lässt diesen Schluss zu.
 
Die Tempelanlagen auf Malta wurden höchstwahrscheinlich zur akustischen Navigation in der Seefahrt genutzt.
 
Eine mögliche Methode der akustischen Navigation funktioniert ähnlich wie eine Positionsbestimmung durch optische Peilung. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie auch bei Nebel funktioniert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Entfernung anhand der Lautstärke der einzelnen Tempelanlagen präzise eingeschätzt werden kann.
 
 
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