Göbekli Tepe aus akustischer Sicht
 
Es handelt sich um die ältesten Steinsetzungen der Menschheit. Der prähistorische Fundort liegt im Südosten der Türkei. Das Grabungsfeld ist derzeit zu ca. 2,5 Prozent freigelegt.
 
1990 wurde Göbekli Tepe entdeckt. Göbekli Tepe besteht aus Kreisanlagen mit Pfeilersetzungen aus Stein. Die Pfeiler sind T-förmig hergestellt, teilweise mehrere Meter hoch und mit Tierreliefs verziert. An den Pfeilern sind Reliefs von verschiedenen Tieren zu sehen, darunter Löwen, Tiger, Leoparden, Stiere, Keiler, Füchse, Gazellen, Schlangen, Geier, Kraniche, Ibisse, Skorpione und andere Reptilien.
 
Bild 1: Draufsicht auf die Grabungsstelle, Alter ca. 12000 J. (Foto: N. Becker, (c) DAI)
 
Bild 2 und Bild 3 zeigen den Pfeiler Nr. 27 mit Tierrelief als plastische Darstellung eines Wildschweins und eines Raubtiers. (Foto: D. Johannes, (c) DAI).
 
Ein Rätsel der Archäologie in Bezug auf Göbekli Tepe ist, ob es in prähistorischer Zeit über den Steinkreisen eine Dachkonstruktion oder Abdeckung gegeben hat. Diese Frage beschäftigt die Archäologie seit Beginn der Ausgrabungen. Ohne eine solche Abdeckung wären Himmelsbeobachtungen möglich gewesen. Es handelt sich hierbei vermutlich um einen Totenkult, da Tier- und teilweise auch Menschenabbildungen gefunden wurden. Die offizielle Erklärung der Archäologie besagt, dass es sich möglicherweise um Wesen aus einer anderen Welt handelt, die sich hier zu einer ewigen Versammlung eingefunden haben. Es wurden jedoch keine menschlichen Bestattungen bei den Ausgrabungen gefunden, weshalb einige Archäologen Zweifel an dieser Theorie haben.
 
Ich komme noch einmal auf das Raubtier (Bild 3: Pfeiler 27) zurück, oder auch auf die oben beschriebenen 'anderen Reptilien'. Das Tier ist äußerst ungewöhnlich und unterscheidet sich stark von den uns bekannten Tieren. Das breite Maul passt nicht in das Bild der uns bekannten Tierwelt. Wenn man das Tier mit dem Kopf nach unten betrachtet, könnte es sich tatsächlich um ein Reptil handeln. Raubtiere wie Wölfe haben eine spitze Schnauze, die nach vorne verläuft und würden in dieser Position den Kopf nach oben gerichtet haben. Dieses unbekannte Tier diente definitiv vor 12000 Jahren als Vorlage.
 
Nach Recherche fand ich ein Buch aus dem Jahr 1939 mit dem Titel 'Die Fauna des alten Mesopotamien'. Das Buch enthält zwei Varianten: eine normale und eine bereinigte Ausgabe. In der normalen Ausgabe gibt es über 100 Abbildungen unbekannter Tiere aus der Region um Göbekli Tepe. Die Darstellungen von Tieren, die auf Scherben der Buntkeramik gefunden wurden, dienten als Quelle. Die Sammlung wurde mit viel Fleiß zusammengetragen.
 
Vor 12000 Jahren gab es offenbar eine andere Tierwelt. Das Verewigen dieser Tiere in Stein stellt eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Die Funde scheinen einzigartig zu sein.
 
Während meiner Recherche für den Beitrag 'Die Sonnenuhr auf Tory Island' bin ich in Irland auf hunderte sehr interessante keltische Hochkreuze gestoßen. Diese sind reich verziert mit Ornamenten sowie Tier- und Geschichtsdarstellungen. In Drumcliff habe ich ein sehr interessantes Hochkreuz entdeckt. Es sind biblische Geschichten dargestellt, wie zum Beispiel die Geschichte von Adam und Eva oder die von Kain, der Abel tötet. Auch sind imaginäre Tierdarstellungen vorhanden.
Bild 4: Hochkreuz in Drumcliff, Bild 5: Imaginäre Tierdarstellung. (c) Brian T McElherron
 
Da sind sie, die Widersprüche. Christliche Darstellungen und eine Tierdarstellung nach dem Vorbild vom Göbekli Tepe. Da stimmt etwas nicht!
 
Ich frage hier nicht nach den 10.000 Jahren Zeitunterschied. Ich frage auch nicht, ob die fehlenden Tierarten einer möglichen Sintflut zum Opfer gefallen sind. Aber es ist erwiesen, dass diese unterschiedlichen Kultur- und Sprachräume über 4000 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt liegen und dass es aufgrund dieses Bildmaterials einen kulturellen Austausch gegeben haben muss!
 
Das ist die erste heiße Spur: Der Schlüssel um Göbekli Tepe liegt in den verschiedenen Sprachräumen. Die Sektoren zwischen den Säulen des Göbekli Tepe scheinen Sprachräume auf der Erdoberfläche darzustellen. Wir schauen hier nicht in den Nachthimmel und definieren keine Sternzeichen, sondern wir definieren Sprachräume.
 
Es wäre für die Beweisführung sehr hilfreich, wenn es irgendwo in Europa ähnliche Sektoren gäbe, die nach Sprachräumen unterteilt sind. Die Akustik ist hier der Schlüssel.
 
Auf der Mittelmeerinsel Rhodos bin ich fündig geworden. In der Stadt Rhodos befindet sich der Großmeisterpalast des Johanniterordens.
Bild 6: Die Stadtmauern der Stadt Rhodos, eingeteilt in Sektoren
Bild 7: Die Zinnen des Großmeisterpalastes, Bild 8: Der Eingang gleicht einer Festung
 
Ähnlich imposant ist auch das Stadttor am äußeren Ring der Stadtmauer. Ich bin den Weg entlang der Stadtmauer gegangen und habe mir die Sektoren bzw. Sprachabschnitte angesehen. Der Johanniterorden auf Rhodos vermittelt den Eindruck einer militärischen Macht und wurde im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründet. Ende des 11. Jahrhunderts wurde der Orden als Hospitaliter gegründet. Im Mittelpunkt stand die Krankenpflege. Im Jahr 1113 wurde der Orden als Ritterorden anerkannt. Dadurch erhielt der Orden großen Zulauf von Adligen, die zum großen Wohlstand des Ordens beitrugen. Als Kriegsmacht stand der Orden neben den Templern an zweiter Stelle.
 
Die Ritter, adelige Mitglieder aus ganz Europa, wurden in 8 Sprachgruppen, den sogenannten Zungen, zusammengefasst. So gab es neben den spanischen Zungen (Aragon, Kastilien) drei französische Zungen (Zunge von Frankreich, Provence und Aquitanien). England, Italien und Deutschland waren mit je einer Zunge vertreten. Zur deutschen Zunge gehörte das Dreifachtor mit dem gewundenen Durchgang, das Teil des Verteidigungsringes um das Ritterviertel war. Der deutschen Zunge unterstand auch das benachbarte Antonius-Tor.
 
Hier zeigt sich, wie einst die Ritter eines Ordens, die aus verschiedenen Kulturen stammten, ein Ziel verfolgten. Später wurden im Laufe der Jahrhunderte auch die Sprachräume getauscht. Der französische Sektor kam beispielsweise erst viel später hinzu.
 
Ursprünglich wurden diese Sprachräume nach der tatsächlichen Himmelsrichtung der Kulturen aufgeteilt.
 
Eine Himmelsrichtung anzugeben, deren Ursprung ein Sprachraum ist, erscheint uns heute sehr abstrakt. Aber so abstrakt ist es gar nicht, noch heute beten Muslime in Richtung Mekka.
 
Die Pfeiler in Göbekli Tepe sind im oberen Bereich T-förmig gestaltet. Der Schattenwurf ermöglicht eine Einteilung der Tageszeit. Auch die geometrischen Abmessungen der Pfeiler sind von großem Interesse. Es wird von einer Breite von etwas mehr als 3 Metern gesprochen, was an den Wert von Pi denken lässt. Ebenso verhält es sich bei Abständen von exakt 10 Metern. Es ist im Moment nicht auszuschließen, dass der Meter zu dieser Zeit schon bekannt war.
 
 
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