Die Insel der Zeit
Menorca verfügt über dutzende megalithische Beobachtungsstationen, auf denen Sonnen- und Sternenuhren allgegenwärtig sind.
 
Es gibt klare Indizien für eine prähistorische Zeitmessung auf dieser Insel.
 
Menorca ist aus technischer Sicht die ideale Insel dafür.
 
Heutzutage nutzen wir den Längengrad, eine gedachte Linie vom Nord- bis Südpol, die auf einem gedachten Gitternetz festgelegt ist. Der Meridian, der durch den bekannten Ort Greenwich in England verläuft, wird täglich als Referenz für die Zeitmessung genutzt.
 
Es ist wichtig und bekannt, dass die Festlegung eines Meridians nicht an einen bestimmten Ort auf der Erde gebunden ist und frei gewählt werden kann.
 
Vor einigen Jahrhunderten wurde der Meridian auf der westlichsten Insel der damals bekannten Welt, den Kanarischen Inseln, genauer gesagt auf El Hierro, festgelegt.  
 
Der Meridian von El Hierro war über viele Jahrhunderte für die westliche Welt gültig.
Es ist jedoch nicht bekannt, welcher Meridian vor 1000 Jahren galt. Die Stadt Ferreries auf der Insel Menorca liegt genau auf dem heutigen 40. Breitengrad und dem 4. Längengrad.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Engländer bei der Festlegung des neuen Meridians durch Greenwich den ursprünglichen Meridian der Stadt Ferreries von der Insel Menorca übernommen haben. Der neue Meridian musste lediglich um 4 Längengrade nach Westen verschoben werden. Der Vorteil ist eindeutig: Alle vorhandenen Karten hätten problemlos an Greenwich angepasst werden können.
 
Das Gitternetz auf der Erdkugel ist einer Kugelform angepasst. Um alles auf einer flachen Karte zeichnen zu können, sind sehr viele Umrechnungen und Anpassungen notwendig. Hier hat sich ein Gerhard Krämer (geb. 1512) verdient gemacht. Sein Name wurde latinisiert zum Namen Gerhard Mercator. Die sog. Mercator-Projektion geht auf ihn zurück. Es ist außerdem sehr interessant, dass die Nachbarstadt von Ferreries auf der Insel Menorca den Namen Mercadal trägt.
 
Die Position der Insel Menorca auf der Erdkugel und die Form der Insel, sowie die vorherrschenden Temperaturen, schaffen ideale Voraussetzungen.
 
Genaue Messungen des Sonnenstandes werden mit der Akustik in Übereinstimmung gebracht. Wie das funktioniert, möchte ich Ihnen hier erklären:
 
Die Insel Menorca liegt auf dem 40. Breitengrad. Unsere Erde dreht sich in Richtung Osten und zwar einmal am Tag um ihre eigene Achse. Am Äquator hat unsere Erde den größten Erdumfang von 40.000 km. Für den 40. Breitengrad brauchen wir nur 40.000 km x cos(40) auszurechnen. Wir erhalten für den Erdumfang an der Stelle von Menorca den Wert von 30642 km.
 
Ein Tag hat exakt 86400 Sekunden (24 Stunden x 60 Minuten x 60 Sekunden). Die Insel Menorca bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 354 m/s in östlicher Richtung, was einem zurückgelegten Weg von 0,354 km pro Sekunde entspricht.
 
Die Temperaturen auf Menorca betragen warme 30°C und in Bodennähe, wo der Schall sich ausbreitet, ist im Durchschnitt mit einer etwa 10°C höheren Temperatur zu rechnen. Die Schallgeschwindigkeit bei diesen Temperaturen beträgt 354 m/s.
Die angezeigte Zeit einer Sonnenuhr läuft synchron mit der Schallgeschwindigkeit. 354 m pro Sekunde. Eine Mond- oder Sonnenfinsternis kann präzise gemessen werden, indem eine Schallquelle von der ersten Sonnenuhr als Auslöser gestartet wird. Das gleiche Ereignis wird dann an der zweiten Sonnenuhr sichtbar.Beide Uhren laufen synchron, jedoch zeitversetzt. Auf diese Weise können der Weg, die Zeit und der Winkel zwischen den Sonnenuhren exakt bestimmt werden. Mit diesen Werten sind hochpräzise Messungen in der Astronomie sowie Zeit- und Wegmessungen möglich.
Derzeit stehen lediglich zwei Messstationen zur Verfügung, die eine einfachere Entfernungsmessung ermöglichen. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Wenn Sie versuchen, mit nur einem Auge eine Entfernung abzuschätzen, indem Sie das andere Auge schließen, werden Sie scheitern.
 
Ein Indiz für eine Zeitmessung auf der Insel ist der Umstand, dass das Wort Menorca (engl. Minorca) ähnlich klingt wie das Wort Minute. Es wird im Folgenden deutlich, wie wichtig der Begriff Minute ist.
 
Als ultimativen Beweis einer Winkel- und Zeitmessung aus prähistorischer Zeit gilt folgender Umstand:
Alle megalithischen Steinsetzungen auf der Insel sind exakt nach Süden ausgerichtet. Die Steinsetzungen bei der räumlichen Konstruktion von Anlagen werden mit einem Abstand von 30 Grad angeordnet.  Eine exakte Versetzung von 30 Grad erfordert einen Vollkreis von 360 Grad.
 
Es ist bemerkenswert, dass hier astronomische Messungen durchgeführt wurden, mindestens 1000 Jahre vor der griechischen Kultur.
 
Die Grundlagen der Mathematik und Astronomie haben hier ihren Ursprung gefunden!
 
 
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